Montag, 16. Februar 2015

Ein besonderer Aufenthalt

Dass meine erste Couchsurfingerfahrung gleich so besonders wird hätte ich nicht erwartet. Unser Ziel am Freitag war das Dörfchen Cattai. Das liegt etwa 1,5 Zugstunden entfernt von Sydney und am nordöstlichen Rand der Blue Mountains. Am Bahnhof angekommen hat uns der Gründer der Community zu der wir reisten abgeholt. (auf der Seite www.whitegumcommunity.com oder so ähnlich gibt es weitere Infos) Wir fuhren also zu viert, er mit einem kleinen Pinscher auf dem Schoß, auf einer! Sitzreihe seines klapprigen alten Transporters standesgemäß zur Community. Dort angekommen waren wir erstmal ziemlich platt der Eindrücke wegen. Dazu muss ich erklären was das für eine Community ist... Das will Ich kurz halten, es geht Rowen, dem Gründer, um ein Zusammenleben von Menschen im Einklang mit der Natur und dem Grundsatz, einer für alle, alle für einen. Es gibt hier nur ein wir und unser, Gesamthandseigentum usw.. Es ist ein Ort mit ca. 10 kleinen Behausungen für zum Teil feste Mitglieder der Gemeinschaft die hier wirklich leben und für Couchsurfer wie Markus und ich bzw. andere Reisende. Jeder ist hier willkommen und kann seinen Beitrag leisten. Wir hatten in sofern Glück, als dass uns das größte Bett zugeteilt wurde,welches sich in dem Aufenthaltsraum befindet. In unserer Behausung gibt es aber auch noch 5 weitere Zimmer in denen noch zig weitere Leute unterkommen können. Es ist auch das Haus in dem Rowan, der Gründer, lebt. Türen gibt's hier nicht, alles ist nur mit einem Vorhang geschlossen.  Es gibt tatsächlich ein wenig Elektrizität , die durch einen Generator erzeugt wird. Aber nur für das nötigste, wie die Kühlschränke. Diese befinden sich in der Gemeinschaftsküche im freien, nur mit einer riesigen Plane überdacht. Es ist wirklich leben in der Natur... Rowan ist ein netter Mensch, er redet wie ein Wasserfall, aber ich kann ihn ganz gut verstehen. Er ist übrigens ein kleiner Star. Der meistbezahlte German Volkdance Lehrer und hat außerdem noch tausend anderer "Berufe", z.B. Physiotherapeut. Wir hatten viele sehr interessante Gespräche mit ihm, sehr spirituell. Rowan baut gerade einen neuen Standort für seine Gemeinschaft auf und der liegt inmitten des beeindruckenden Nationalparks, der Blue Mountains. Wir bekamen die Möglichkeit die letzten Tage mit ihm dahin zu fahren und etwas mit zu helfen den Ort aufzubauen. Samstag konnten wir sogar dort übernachten. Wir mussten dazu erst ein Stück Regenwald roden um unser Zelt aufzuschlagen. Harte Arbeit aber es hat dennoch Spaß gemacht.  Unsere erste Nacht in der wirklichen Wildness. Einfach beeindruckend diese unberührte Natur. Es gibt da beispielsweise schwarze Pandas,naturgemäß giftige Spinnen und Schlagen und man erzählt sich von einem Yeti in dem Gebiet. Ein Vogel hat mich besonders begeistert,  er nennt sich lyrebird. Wie das Wort lie /lügen in englisch, denn dieser clevere Zeitgenosse kann sämtliche Geräusche, die er hört imitieren. Im Normalfall singt er wie andere Vögel,aber das geht sogar soweit , dass er auch Motorsägen Geräusche nachmacht oder das klacken des Kameraauslösers. Ziemlich genial das kleine Ding. Wen es interessiert, der möge hier schauen: http://youtu.be/VjE0Kdfos4Y
Ich habe hier sehr interessante und nette Menschen kennen gelernt und viele neue Eindrücke bekommen. Es war perfekt dieses Kontrastprogramm nach dem Aufenthalt in dieser riesigen 4 Millionenstadt zu haben. Wenn ich auch zugeben muss, dass es mich anfangs ziemliche Überwindung gekostet hat mich hier einzufinden. Es sind wirklich nicht annähernd Standards, diebisch bisher in irgendeiner Weise kannte,aber ich bin dankbar es erlebt zu haben.
Heute geht es aber erstmal zurück nach Sydney. Wieder via Couchsurfing zu einem Host in der Innenstadt. Wir wollen gern nocheinmal zurück kommen, um vielleicht noch einen Wanderausflug mit den neu gewonnenen Freunden aus der Community zu machen, aber das wird sich diese Woche zeigen....
Markus und ich senden euch beste Grüße aus der Sonne! Habt einen wundervollen Tag!
Eure Julia










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