Montag, 27. April 2015

Settling down in Melbourne

Hello folks,

heute habe ich einen Tag frei und widme mich mal wieder der Neuigkeitenuebertragung in die Heimat.

Ich freue mich nun wieder etwas mehr Zeit zu haben um mit allen in Kontakt zu stehen. Ich denke das wird sich schnell genug wieder aendern wenn ich weiterreise, aber ich habe beschlossen nun ersteinmal bis Anfang Juni hier zu bleiben. Das heisst natuerlich vorrausgesetzt, ich behalte meine Arbeit, denn das ist der Grund warum ich nun erstmal eine kleine Reisepause einlege. Ich moechte erstmal ein wenig Geld verdienen und die ersten spannenden Monate revue passieren lassen.

Letzte Woche habe ich erfolgreich mein Training bei Subway ueberstanden und bin nun "vollwertiger Mitarbeiter". Nun, richtigvollwertig ist man da vielleicht erst nach einem Jahr aber ich kann ein Sandwich belegen ;-). Ja, die Arbeit ist doch umfangreicher und anspruchsvoller als ich mir das zunaechst vorgestellt habe. Bevor ich meine Arbeit starten konnte musste ich zunaechst einen Onlinekurs absolvieren, der mich mit den groebsten Regeln vertraut machen sollte. Eckpunkte waren da Kundenumgang, Aussenwirkung der Filiale und der Mitarbeiter, Lebensmittelueberwachung hinsichtlich Temperaturkontrollen, Lagerung und Zubereitung und natuerlich HYGIENE. Letzter Punkt ist bei Subway wirklich so gross geschrieben, wie ich mir es nicht extremer in einem anderen Lokal vorstellen kann. Esst bei Subway und ihr koennt euch sicher sein, dass euer Essen nicht die Spur einer Chance hatte 2 Grad zu warm gelagert gewesen zu sein oder gar mit einem dreckigen Loeffel geruehert ;-). So verbrachte ich mit dem Onlinetraining und anschliessenden Testes wohl ca 15 Stunden und war entsprechend nervoes vor dem ersten Arbeitstag. Denn es konnte ja gut sein, dass man mich gleich wieder vor die Tuer setzt, wenn ich nicht aus dem FF hervorbeten kann, dass zum Beispiel die Gefahrenzone fuer Keimzellen zwischen 5 und 62 Grad liegt oder man den "Nemo Easy Slicer" zum schneiden aller Gemuesearten aber niiiiemals fuer Tomaten benutzt. So wild war es dann aber doch nicht, denn ich sollte mich erstmal nur darauf konzentrieren das weltbeste Sandwich zu zaubern und meinen Kunden eine Restauranterfahrung bereiten, die sie noch nie zuvor erlebt haben. ...easy... ;-)
 Und das habe ich nun schon eine Woche getan. Ich stehe in der Regel mit 3 weiteren Kollegen vorn am Schalter und dann geht es darum die Sandwichs in einer Mordsgeschwindigkeit, aber dennoch einem bezaubernden Laecheln und Engelsgeduld zuzubereiten. ..."What can I give you today? Pardon, I didn't understood the last... Double cheese today for you?!" ;-) An dieser Stelle sollte ich wohl erwaehnen, dass ich in Victorias most busiest Subwayrestaurant arbeite. Und das ist kein Scherz. Der Shop liegt direkt im Herzen Melbourns, ein paar Schritte aus dem bezaubernden Bahnhof Flindersstreet hinaus und hinein in die Shoppingmeile(n). Waehrend der Mittagszeit, die sich mir schnell als Hauptgeschaeftszeit herausstellte, verlassen in der Stunde 150 - 200 Kunden zufrieden, ihrem Sub mumpelnd, unser Restaurant. Daher muss hier jeder Handgriff sitzen und an Kaffeepause ist nicht zu denken, aber es macht umso mehr Spass :-) Mir gefaellt es wirklich und die Zeit verrinnt wie im Flug. Ich wuerde sogar liebend gern noch mehr Stunden arbeiten, aber derzeit werden es wohl nur so 20 - 25 h pro Woche.



Den Rest meiner Zeit versuche ich mit der Arbeit im Two Monks zu fuellen, aber das ist gar nicht so einfach, denn Mesi, der Manager dort, stellt sich meist meine Einsatzzeiten kontraer zu meiner Verfuegbarkeit vor. Hier mal ein Bild vom Two Monks.
Die Arbeit hier ist anders als bei Subway, ein ganzes Stueck entspannter, aber dennoch jederzeit etwas zu tun. Leider werde ich hier meist nach 3 Stunden wieder nach Hause geschickt, wenn nicht mehr so viel los ist nach dem Mittag.





Ich wohne im uebrigen immer noch bei Vasanth. Wir konnten ein paar Misverstaendnisse klaeren und kommen nun wieder super miteinander aus. Ich werde voraussichtlich auch den Rest meiner Zeit in Melbourne hier verbringen.

Grundsaetzlich wollte ich im heutigen Blogeintrag nur ueber Melbourne berichten, da ich mich in der letzten Zeit nun auch etwas mit dieser wunderbaren Stadt beschaeftigen konnte. Ich habe vergangene Wochen einen Ausflug ins Melbourne Museum gemacht und war wirklich entzueckt wie gelungen dieses gestaltet wurde. Ich glaube sogar, dass es das schoenste, anschaulichste und modernste Museum ist was ich je besucht habe.
Zumal es auch so schoen gelegen ist, direkt hinter dem Royal Exhibition Building in Carlton Gardens. Ihr koennt auf meinem Bild hier auch sehr schoen erkennen, dass bei uns nun Herbst ist und die europaeischen Laubbaeume hier auch ihr Blaetterkleid verlieren. Zum Glueck gibt es aber noch die ganzen australischen Baumarten und Palmen, die immergruen sind, sodass es eigentlich stets gruen ist hier.



Ich habe hier eine Ausstellung ueber die Ersten Einwohner des Landes besucht, die Aborigional people. Es gibt wirklich viel zu wissen und lernen ueber diese noch immer existierenden Staemme und Kulturen. Unter den Einheimischen verbreitet sich allerdings stets eine frostige Stimmung, wenn man auf dieses Thema zu sprechen kommt. In den Augen der Aussies sind die Aboriginies alkoholabhaeninge Kriminielle und sie sind nicht gut auf sie zu sprechen. Mag das auch manchmal zutreffen, speziell, wenn diese Urkultur in Staedte wie Alice Springs integriert werden soll, kann man das mit sicherheit nicht so verallgemeinern. Es gibt immernoch Menschen, die vollkommen abgeschottet von der Aussenwelt als Jaeger und Sammler im Australischen Busch leben, noch nie ein Auto gesehen haben und in ihren eigenen Sprachen kommunizieren. Beeindruckend und interessant!



Leere Babyschale als Symbol der Stolen Generation


Des weiteren konnte ich mich hier mit einer weiteren geschichtlichen Begebenheit widmen, der stolen Generation. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts und bis in die 1970er Jahre wurden Kinder von Aborigines aus ihren Familien in den Reservaten zwangsweise entfernt und zur Adoption in weiße australische Familien oder in Missionen gegeben. Die Jungs wurden zu Farmhelfern ausgebildet, die Mädchen zu Haushaltshilfen und sollten ihre Familien niemals wiedersehen. Diese Unmenschlichkeit ging mit dem Begriff Gestohlene Generationen in die australische und Menschheitsgeschichte ein. Ziel war es, insbesondere Aborigines mit weißen Vorfahren zu assimilieren und Teil der weißen Gesellschaft werden zu lassen. Es gab die Überzeugung, dass dadurch nach vier Generationen kein aboriginaler Genanteil mehr vorhanden ist. Es wurde dazu ein Film gedreht, ebenfalls mit dem Titel "Stolen Generations", den ich mir in der naechsten Zeit gern noch anschauen wuerde.








Ein weiterer Interessanter Teil des Museums widmete sich dann der eigentlichen Geschichte Melbourns. Ich lebe nun in der nach Sydney, 2. groessten Stadt in Australiens, die auch noch 4,25 Millionen andere, wahrscheinlich auch gemeldete ;-) Einwohner hat. Sie soll wohl auch noch die suedlichste Millionenstadt der Welt sein. Aber fuer mich zeichnet sich meine Stadt durch ganz andere tolle Eigenschaften aus. Es ist ein Segen und ein Fluch zugleich im Mekka der Foodies zu Hause zu sein. Soll heissen, hier bekommt man culinarisch das beste geboten, was es in der Welt nur gibt. Das macht sich am deutlichsten auf meinen Hueften bemerkbar. ;-) Und wo gegessen wird, wird normalerweise auch getrunken. So auch hier und da laesst sich Melbourne natuerlich wieder nicht lumpen. Ich kann mich hier taeglich der wohl besten Kaffeekultur hingeben die es gibt. Und das zelebrieren meine Mitmenschen hier wirklich gelungen in wunderbaren Cafe's und Bar's angefangen von der Rooftopbar ueber schrille und gemuetliche Kneipchen bis zu abgefahrenen Kellergeschossen im Dresden-Neustadtstyle.
Ich konnte es gar nicht glauben, als ich nachforschte, dass Berlin mit 3,2 Millionen Einwohnern nur eine Million weniger als Melbourne hat, ABER diese auf einer Flaeche von 900 qkm verteilt. In Melbourne leben die 4,25 Millionen entspannt auf 10.000 qkm. Das ist die 10-fache Flaeche! Daraus erschliesst sich mir nun auch warum hier alles so schoen relaxed und naja irgendwie schoen angelegt erscheint. Es gibt nur sehr wenige Skyscraper in der Innenstadt und auch wirklich nur dort gibt es eine Handvoll dieser Hochhaeuser im Central Business District (kurz CBD). Die Vorstaedte erstrecken sich schier endlos und jeder hat sein Eigenheim mit Vorgarten. Wirklich jeder! Und ausserdem gibt es hier nur diese Bungalowform. Doppelgeschossige Wohnhaeuser sind kaum zu finden. Ich habe mich deshalb heut mal fuer euch in die Spur begeben und ein Bild von unserer Strasse gemacht, denn das ist wohl der typischste Anblick ueberhaupt, noch dazu mit dem Musthave, dem ute car.


In der Stadt an sich sehen die Haeuschen aber ein bisschen anders aus, aber wunderschoen, die die hier... Ich hoffe man kann es ein wenig erkennen.

Stellt euch einmal vor ihr bekommt einen Flug geschenkt, wisst aber nicht wohin, angenommen mit verbundenen Augen, und ihr werdet nach der Ankunft in Melbournes Innenstadt gebracht. Ihr wuerdet nie erahnen wo ihr seid....! Es ist so multikulturell hier, was eventuell aus der relativ kurzen Geschichte des Kontinents resultiert. Er existiert in der Weltgeschichte praktisch erst 400 Jahre, nachdem es durch die Entdeckung der Ostkueste durch James Cook zur britischen Kolonie wurde. Die ersten Einsiedler, neben den Ureinwohnern Australiens, waren Gefangene Grossbritanniens, die in dieses riesige Gefaengnis deportiert wurden. Aus Loyalität zu Großbritannien entsandte Australien sowohl im ersten als auch im 2. Weltkrieg Truppen nach Europa. Die Niederlage des ANZAC (australische und neuseelaendische Truppen) waehrend des 1. WK gilt vielen Australiern als Geburt der Nation. Dieser Tag wurde heute am 25.04. hier zelebriert. Es ist der wohl bedeutendste Staatsfeiertag fuer "real Aussies". Es wird den gefallenen Soldaten gedacht und der Frieden geehrt.


Und immernoch regiert hier zumindest formal die Queen of England. Man bekommt davon aber im Land so gut wie nichts mit, denn die Aussies fuehlen sich nicht wirklich britisch und wollen lieber ihr eigenes Sueppchen kochen. Es gab vor nicht all zu langer Zeit sogar eine Volksabstimmung zur Abschaffung der parlamentarischen Monarchie, aber die knappe Mehrheit der Bevoelkerung sprach sich entgegen den Erwartungen doch dafuer aus alles beim Alten zu belassen.




Aber zurueck zum Museumsbesuch... Die Aussies sind wirklich verrueckt, da widmen die doch ernsthaft einen ganzen Abschnitt der Ausstellung zu Melbourne einem Pferd. Nicht nur irgendeinem Pferd... Phar Lap ist das wohl beruehmteste und verehrte australische Rennpferd, das in den 30ger Jahren so ziemlich alles an Preisen abstaubte, was zu holen war, weltweit versteht sich. So steht das "Wunderpferd" nun ausgestopft in lebensgroesse im Museum und gafft die zahlreichen Besucher an. :-)






Ansonsten sah es dann noch so aus... Mit Ausstellungen zu Dinos und Insekten und Edelsteinen, den Menschen und uebers Denken.


Ich hoffe ich konnte euch einen guten Einblick verschaffen und vielleicht koennt ihr nun auch nachvollziehen, warum Melbs die letzten vier Jahre in folge zur lebenswertesten Stadt der Welt erklaert wurde. Ich kann dies nur unterschreiben...

Adieu fuer heute!

Freitag, 10. April 2015

Geburtstag mal anders



Halli Hallo ihr Lieben!

Es faellt schon schwer wieder in die altbekannte Sprache zurueck zu wechseln, das muss ich schon sagen. Insbesondere, weil ich nun wirklich nur noch englisch spreche und schreibe hier unten. Und ich bin auch stolz, dass es nun so weit ist, dass ich englisch denke. Hihi ...

Ich danke euch wie verrueckt fuer die ganzen lieben Gruesse, die mich letzte Woche zum Geburtstag ereilt haben! Ich bin mir sicher, ihr habt keine Ahnung, wie viel mir jede einzelne Nachricht bedeutet und wie ich mich gefreut habe! Ich druecke euch allesamt ganz doll! :-)

Ich bin an meinem Geburtstag u.a. mit einem Strauss Blumen und Cupcakes ganz zeitig geweckt worden, denn es hiess wiedereinmal: "Abenteuer wir kommen!". Diesmal ging es mit Vas und zwei seiner Freunde, Erick und Alejandro, auf in den Nationalpar Wilsons Promontory. Erick und Alejandro sind Mexicaner, Brueder und Erick ist nach seiner Ankunft in OZ mit einem weiteren Bruder auch als Couchsurfer bei Vas gestrandet.
Die Landschaft war einfach nur atemberaubend! Ein paar Eindruecke habe ich hier fuer euch, ein paar Bilder habt ihr vielleicht auch schon auf Facebook gesehen. Die Szenerie hat sich so schnell geaendert, mal Berge und Wald/Gruen, dann wieder Steppe, ueber vom Buschfeuer verbrannte Landstriche, hin zu den tollsten azurblauen Straenden. Und das Wetter war ein echtes Geburtstagsgeschenk, denn wir hatten beide Tage nur Sonnenschein. Die schwarzen Wolken sahen wir die ganze Zeit ueber in den Bergen haengen aber sie haben uns nie erreicht. :-)






Here we go... left Erick, then Alex, then me ;-)





Waterloobay ist wirklich der allerallerschoenste Strand den ich je gesehen habe




Nachtlager, siehe rechts das kleine gruene Haus ;-)
Der kleine Bruder, Little Waterloo Bay, war dann auch unser Nachtlager. Ihr habt keine Vorstellung wie toll die Nacht war! Der Vollmond liess Schatten wie am hellichten Tag auf den schneeweisse Strand scheinen. Dazu sassen wir in gemuetlicher Runde mit toller Musik  <3 


So sah uebrigens das Zelt am naechsten Morgen aus - Hahahah...

Leider gab es auch traurige Momente, wie hier die tote Seerobbe oder der Delphin. Beide Opfer der Stoemung bei Ebbe und Flut, die man hier auf keinen Fall unterschaetzen sollte. Das ganze nennt sich hier rib und ist fuer Schwimmer sehr gefaehrlich, da man urploetzlich mitten in den Ozean gezogen wird. Daher gibt es an jedem Stand (in der Zivilisation, nicht in Wilsons Prom) auch Lifeguards und ein Schild, was anzeigt wo sich derzeit das rib befindet und an welcher Stelle man ins Wasser gehen darf.





Auf dem Rueckweg am zweiten Tag fuehrte unsere Wanderung dann auch an super schoenen Klippen am Berg entlang. Dadurch konnten wir einmalige Aussichten geniessen.
Im uebrigen war ich hier schon ganz gluecklich, dass wir es so gut wie geschafft hatten, denn insgesamt sind wir an beiden Tagen 35 km abgerannt. Und das fast wortwoertlich, denn wir waren trotz Gepaeck sehr zuegig unterwegs.





Jup... der Trip war wirklich sehr schoen und ich bin sooo froh endlich mal wieder etwas erlebt zu haben, der Alltag hielt dann doch schon recht schnell Einzug durch die Jobsuche und die Arbeit.
Ich habe jetzt einen Job in einem Restaurant (Two Monks) und auch Aussicht auf einen Job bei Subway, der dann auch endlich Vollzeit waere. Im Two Monks gefaellt es mir nun super gut, nachdem es in dem ersten Cafe, in dem ich gearbeitet habe etwas "schwierig" war mit dem Chef zu arbeiten.


hab nochmal den Piloten getroffen ;-)



Queen Victoria Market - ein richtig toller Wochenmarkt





Ansonsten schau ich mir hier viel an und unternehme viel. Kultur, Sport oder treffe mich mit Freunden. Im Zoo war ich auch einmal. Da gab es dann auch nochmal alle einheimischen Tiere zu sehen.

nicht wirklich einheimisch aber gefuerchtet - Tiger!

er hier hatte es im Streichelgehege etwas auf mich abgesehen, daher musste ich dann schnell die Flucht ergreifen :-)

ein Koala, der nicht schlaeft sondern sich bewegt ist ein Highlight!

hihi
er hier war am besten - hahahah

Sooo und nun hab ich doch noch ein Problem. Ich muss mich wieder auf Wochnungssuche begeben :-( Hoffentlich wird sich auch in dieser Angelegenheit wieder etwas gutes ergeben. Das wird die heutige Tagesaufgabe werden ;-(

Guddi ihr lieben und bis bald!!!
eure  Jule