Montag, 4. Januar 2016

Jahresende unter Palmen


Nach unserem Cape York Trip habe ich mich Olivier weiter angeschlossen und konnte mit ihm nach Townsville fahren. Dort habe ich mich schließlich endlich mit Martin treffen können, der nicht weit entfernt auf einer Station arbeitet. Wir kennen uns noch aus der Schule, wobei er früher z.B. auch mit in meiner Tanzschule war und mit meinen Eltern gearbeitet hat... Townsville selbst war eine nette Stadt, aber vor allem ist es der Ausgangspunkt für mich nach Magnetic Island gewesen. Ich wollte Weihnachten an einem besonderen Ort verbringen, wenn ich schon nicht bei meinen Lieben zu Hause sein konnte. Und ganz nebenbei stellte ich unbewusst so auch sicher, dass durch das tropische Kokusnussfeeling keine Weihnachtsstimmung aufkommt, die für Heimweh sorgen könnte. So war es dann auch.
Townsville bei Nacht vom Castle Hill Aussichtspunkt

Am 23.12. bin ich mit Martin im schlepptau nach "Maggie" geschippert. Dazu muss man für 20 Minuten auf einer Fähre Platz nehmen. Ich war so froh Martin nun endlich mal zu treffen, nachdem wir meinen gesamten Aufenthalt in OZ über schon in Kontakt waren. Somit hatte ich dann auch doch noch ein bisschen Heimat um mich am Vorweihnachtstag. Es war superschön mit ihm die Insel zu erkunden und alte Geschichten auszutauschen. ->Danke dir Martin! :-)
Leider musste der arme an den Feiertagen arbeiten und ich blieb allein auf Maggie, wie Magnetic Island auch liebevoll von den Einheimischen genannt wird. Es überraschte mich, dass tatsächlich 1.200 Menschen dort leben. Ich laß, dass es dort 320 Tage im Jahr Sonne gibt. Das könnte tatsächlich einen Grund darstellen dort sesshaft zu werden, dachte ich mir.



Martin mit Hintergrund Festland (Townsville)


Picnic Bay, mit dem typischen Schwimmnetz, dass uns vor den gefaehrlichen Quallen geschuetzt hat

Rockkaenguru, wir sahen eine Menge der zahmen Huepfer

 
Auf jeden Fall blieb ich nicht allein am Weihnachtsabend. Zunächst bin ich aufgrund der unglaublichen Nachrichten, die mir Anja und Pamela als "Präsent " vortrugen ein bisschen ausgeflippt und schließlich in Tränen ausgebrochen. Ich denke das sah für Unbeteiligte etwas merkwürdig aus. Wer weiß, vielleicht hatte Chris Mitleid mit der Heulsuse, also mir, die da so allein an ihrem Telefon an der Bar rum hing. Zumindest hat er mir angeboten den 4 Jungs Gesellschaft zu leisten. So lernte ich Chris1, Chris2, Stephano und Felix kennen. Wir hatten einen netten Abend an der Hostelbar, gleich am Ozean. Wie gesagt Weihnachtsstimmung kam allerdings nicht auf. Nicht zuletzt auch, weil die Aussies am Morgen des 25.12. feiern und Geschenke übergeben. Nichts desto trotz ist das Weihnachtsfest hier nicht so wichtig wie für uns Europäer ist mein Eindruck. Aus Interesse besuchte ich am Morgen des Weihnachtstages den Gottesdienst der Insel. Ich dachte an den deutschen Gottesdienst, der doch Weihnachten oft sehr schön gestaltet wird, jedoch war an ein Krippenspiel wie bei uns üblich nicht zu denken. Es war nur eine ganz kleine Kirche, mit einem Wohnhaus zu verwechseln. Allerdings war die Kirche proppevoll mit schätzungsweise 60 Leuten. Wir sangen Weihnachtslieder und es gab auch noch Gebete. Eine interessante Erfahrung.




die kleine Inselkirche
und das war unser Gesangs- und Gottesdienstflyer
in diesem Hostel habe ich Weihnachten verbracht, allerdings im Zelt :-)






meine "Weihnachtstruppe", die vier Jungs

Am Nachmittag des 25.12. ging ich noch auf eine kurze Wanderung mit den Jungs. Wir hatten eine tolle Zeit und ich bin glücklich die 4 kennen gelernt zu haben. Das Wetter hätte besser sein können, aber zumindest sind wir nicht nass geworden. Dennoch herrschten ständig 30℃ oder mehr bzw. 25℃ nachts und ich musste mich nicht zudecken in meinem Zelt. (Immer noch die kostengünstige Möglichkeit Backpacker-like zu übernachten)


Das Schicksal war mir wieder einmal wohl gesonnen, denn Felix hatte auch den Plan nach Airlie Beach zu fahren. Mein Transport samt netter Begleitung war gesichert. Leider hat es für den Wettergott dann nicht mehr gereicht und ich musste mir zwei Tage Gedanken darum machen in meinem Zelt nicht weg zu schwimmen. Ich dachte immer in der Regenzeit dort gibt es monsunartige kurze, heftige Regenfälle, aber es hörte einfach nicht auf in Strömen herunterzuprasseln. Das war ziemlich schade, denn Airlie wäre mit etwas Sonnenschein wohl eine ganz nette kleine Stadt. Dennoch war sie bevölkert von partyhungrigen Backpackern, jedoch war mir das diesmal recht, denn ich wollte hier eine legendäre Silvesterparty verbringen, nachdem ich zwei Tage segelnd und schnorchelnd um die Whitsunday Islands cruiste.


Die Whitsunday Islands sind eine tropische Gruppe bestehend aus über 70 kleinen Inseln. Am bekanntesten ist der schneeweiße Whiteheaven Beach. Es legen in Airlie Beach täglich mehrere dutzend Boote mit dem gleichen Plan ab. Um so witziger, dass ich auf meinem Boot Olivier, Pierre und zwei Pierres Freunde wiedertraf. Außerdem noch eine gute Mixtour einer weltweiten Besatzung mit Argentinien, USA, Italien, Holland, Frankreich, Belgien, Chile, Aussies und klar Deutschland. Insgesamt 21 Leute auf unserem Boot "Freight Train". Und wie so sehr ersehnt kam auch pünktlich zum Start die Sonne wieder heraus und wir hatten einen tollen Trip bei super Wetter. Am ersten Tag haben wir den Whiteheaven Beach besucht. Er ist momentan unter den weltweit Top 3 Stränden! Wow, dort war es echt cool! Dieser Strand besteht aus 99% puren Silikon und ist daher so besonders. Der Sand wird nicht warm bzw heiß und wirkt wie Mehl, so fein und weiß. Eigentlich weißer als Mehl, unglaublich. Der Skipper erzählte uns, dass es der weltweit einzige so pure Silikonstrand wäre. Strand + Silikon, da kam mir Pamela Andersen in den Sinn. Der Ort wäre wie für sie geschaffen fantasierte ich. Leide kann ich nicht mit Bildern auftrumpfen, da ich mich nicht traute den Unterwassergang meines Handys zu riskieren. Die Erinnerungen an dieses wundervolle Fleckchen Erde bleiben mir aber zum Glück erhalten.

Unter Deck der "Freight Train". Zu sehen ist die Kueche und die Betten

Ich konnte mich auch mal Bootsfuehrer spielen :-)









 
Sonnenaufgang

 




Am 31.12. kamen wir abends wieder nach Airlie Beach gesegelt und nun konnte ich das Örtchen auch mal in der Sonne betrachten. Eigentümlich, dass man alles gleich doppelt so schön wahrnimmt. Ich schlug wieder mein Zelt auf und lernte Laura und Hinrica aus Holland kennen auf dem Campingplatz. Zum Glück, denn mit den Mädels verlebte ich ein einzigartig spaßiges und feuchtfröhliches Silvester.





2015, was für ein Jahr! Wahrscheinlich mein bisher bestes. Ich konnte so tolle Dinge erleben und habe einzigartige Menschen kennen gelernt. Oft sitze ich da und kann mein Glück gar nicht fassen. Es hätte nicht besser laufen können und ich bin einfach zu tiefst dankbar für alle Erfahrungen. Kaum vorstellbar, dass 2016 nun noch besser werden kann. Aber für den bestmöglichen Start hab ich gleich gesorgt. Ich war Mitternacht zum Feuerwerk am Strand, um das neue Jahr einzuläuten. Anschließend konnte ich noch mit meinen neuen Freunden vom Segeltrip, sowie den Holländerinnen und Martin feiern, der kurzfristig noch entschieden hatte vorbei zu kommen. Am ersten Morgen 2016 sah ich die Sonne über dem Ozean aufsteigen, als ich mich auf den Weg ins Zelt machte. Was für ein tolles Gefühl Neujahr unter Palmen und kurzärmlig zu zelebrieren. Daran könnte ich mich gewöhnen.


Ich startete mit Hangover auch gleich am Neujahrstag wieder durch. Back on the road. Martin nahm mich mit nach Rainbow Beach, Ca. 1.000 km südlich. Hier bin ich nun und werde einen Trip nach Fraser Island unternehmen. Davon dann später mehr.

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