Mittwoch, 23. März 2016

Vietnam, Teil 2

Leider stellte sich heraus, dass die Antibiotika mir nicht halfen und mein Zustand verschlechterte sich hingegen dramatisch. Nach 5 Tagen mit hohem Fieber musste ich ins Krankenhaus. Ich war ehrlich gesagt heilfroh endlich in professioneller Behandlung zu sein. Es wurde ein Bluttest gemacht und eindeutig nachgewiesen, dass ich unter dem Dengue Fieber litt. Das ist ein tropisches Fieber, hervorgerufen durch den Stich einer infizierten, kleinen, biestigen, blöden Mücke. Es dauerte noch weitere 6 Tage bis ich entlassen werden konnte. Natürlich ist diese Krankheit nichts was man gern erleben möchte, aber ich habe dadurch in den letzten Tagen noch eine sehr nette Zeit mit Alexander vom Nachbarzimmer gehabt und bin auch positiv über den Zustand des Krankenhauses und die Behandlung überrascht. Eine gute Erfahrung somit. Es ist ja auch alles nochmal gut ausgegangen zum Glück. Und! - ich kann mich jetzt nur noch mit drei anderen Types des Dengue Fiebers anstecken, juhu! 


Das Pazific Hospital in Hoi An, empfehlenswert!



Nach meiner Entlassung bin ich die Genesung und Freiheit feiernd mit einem Motorrad von Hoi An nach Hue gefahren. Aber ich möchte noch erwähnen, dass Hoi An trotz des längeren, ungeplanten Aufenthaltes sehr schön anzusehen war. Im Zentrum fühlt man sich wie in einem kleinen idyllischen Dörfchen. Die Altstadt wird sogar für Verkehr in bestimmten Zeiten des Tages abgesperrt und man kann ganz entspannt durch die Gässchen laufen, vorbei an den dutzenden Schneidern (für die die Stadt u.a. berühmt ist). Es gibt ganz tolle Restaurants und Cafés und die Stadt wird abends mit unzähligen Lampions erhellt. Entlang des Flusses kann man sich dann im Schein der Kerzen und Lampions abends entlang schippern lassen. Wie romantisch! Räusper, naja, nicht für mich, und so wollte ich schnell weiter.



 

 

 

 

 
 

 
Spezialitaeten aus Hoi An
 


Fliehend vor der Idylle der ganzen glücklichen Pärchen sauste ich mit meinem Superroller über die schlechten Straßen und über den Hai Van Pass entlang der Marble Mountains und Monkey Mountains. Man fährt mit teilweise freigegebenem Blick auf den Ozean das Gebirge hinauf. Allerdings auch hier wieder - trotz schönem Wetter und purer Sonne hat man nie klare Sicht in Vietnam. Der Horizont ist stets vernebelt durch den üblen Smog. Wirklich verständlich, dass die einheimischen fast nur mit Mundschutz unterwegs sind. 

wunderschoener Blick ueber ein Reisfeld zu einem Tempel

 

 

 


die traf ich aus dem Weg, zum Teil mitten auf der Strasse
lecker gebratener Reis mit Seafood zue Staerkung

Und nach 6 Stunden Fahrt und einem schmerzenden Hintern kam ich in Hue an. Dort schaute ich mir die frühere königliche Stadt am Rande des Perfume River an. Die Stadt- und Tempelreste des Nguyen Königreiches sind Weltkulturerbe.





Am nächsten Tag machte ich einen Ausflug zur Paradise Cave, einem meiner Highlights des Vietnam Urlaubs. Dies ist mit 31 Kilometern die längste trockene Höhle der Welt und wurde erst 2005 entdeckt! Seit 2011 können Besucher wie ich nun ohne weiteres den ersten Kilometer erkunden und einen Blick auf das Naturwunder werfen. Mich überraschte die gigantische Größe und Vielfalt der wundervollen Stalaktiten und Stalagmiten aus weißem Kristall, welche stimmungsvoll beleuchtet waren. Mein Guide erklärte mir, dass es 100 Jahre dauert bis so ein Stalaktit um einen Zentimeter wächst. Es ist schier unglaublich was Mutter Natur für herrliche Orte geschaffen hat.

sehr einladend - man stellt sich das stille Oertchen als Frau doch etwas anders vor


die Treppe hinunter ins Paradies







Von Hue aus nahm ich wieder einmal den Nachtbus um (2 Stunden zu früh!) in Hanoi anzukommen. Es war fünf Uhr morgens als ich mich auf den Weg in die Innenstadt zur Hostelregion machte. Ein paar verrückte Vietnamesisen versuchten sich an Sport entlang des kleinen Sees. Da werden Arme geschwungen und mit durchgedrücktem Rücken ein paar Liegestütze erzwungen. Ich weiß nicht warum, aber die Menschen hier haben wirklich keine Ahnung von präzise ausgeführten Lauf- oder Dehneinheiten. Das ganze sieht immer sehr gewollt und nicht gekonnt aus, aber lustig anzusehen. 

Die nächsten beiden Tage ergötzte ich mich an der Schönheit von Halong Bay. Ich buchte eine zwei-Tages-Tour mit Übernachtung auf dem Boot. Unsere Gruppe von etwa 20 Leuten war super bunt und einfach nur toll! Alle verstanden sich prima und wir schnatterten die ganze Zeit. Dort konnten wir etwa 3000 Miniinseln begaffen, die mystisch, steil aus dem Wasser ragen. Auch wieder Weltkulturerbe, ganz klar. Jetzt, wo hier Winter ist, sind die Temperaturen oft bei nur 10℃ und es ist neblig und regnet oft, deswegen war ich glücklich über unser grandioses Wetter. Am zweiten Tag schien sogar die Sonne und man konnte sich im T-Shirt auf dem Sonnendeck des Schiffes aufhalten. 



Special !!! Buy 2 get 1   :-)






auf unserem Sonnendeck des Schiffes


beim Kajakfahren

Kochkurs. Wie bereitet man Fruehlingsrollen zu.

ein Teil unserer Gruppe

wie wir die Sonne genossen haben
Auch zurück in Hanoi lernte ich wieder einzigartig tolle Menschen kennen. Mit Fernando, Daniel und Abél verbrachte ich den Tag mit u.a. dem Besuch des Literarurtempels und des "Water Puppet Theatre". Das war ein schönes Schauspiel mit vietnamesischer Musik und den bunten im Wasser tanzenden Puppen. 


Pho Bo - Nationalgericht. Also die Suppe...

so suesser kleiner Wuffi im Kaffee

Egg Coffee - delicious!




Jetzt ist mein Monat in Vietnam auch schon wieder vorüber. Mit bis zum letzten Tag ausgenutztem Visa, ha! Nun fliege ich nach Bangkok in Thailand und schau mich da mal um. 



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