Sonntag, 6. Dezember 2015

Auf Tauchgang in Cairns


Nachdem mich meine Reise nun schon in fast jedes Bundesland in Australien verschlagen hat , (zuerst New South Wales, dann Victoria, Abstecher über Southern Australia nach Northern Territory und Western Australia) bereise ich nun Queensland in meinen letzten beiden Monaten Down Under. 
Am 24.11. kam der Tag des Abschieds für meine lieb gewonnenen Cowboys und Mechaniker auf der Farm. Jim fuhr mich am Morgen nach Newman zum Flughafen, von wo aus ich über Perth nach Cairns flog. Für alle Geografiegenies; das liegt oben ganz rechts. Nun ja und dieses "oben rechts" lässt es relativ nah am Äquator sein, was für ein tropisches heiß-feuchtes Klima sorgt. Und Julia reist auch noch gerade zu Beginn der Regenzeit an.
 Im übrigen auch Brutzeit für die Krokos, mit denen man hier überall rechnen darf. Das macht die Biester natürlich auch nicht gerade zahmer. Aber ich werde es nicht drauf anlegen denen zu nahe zu kommen, dachte ich mir. An meinem ersten Tag am Strand von Cairns wurde mir dies direkt wieder vor Augen geführt, als ich ein Warnschild vor Krokodilen vorfand. Direkt an der Promenade!
Krokos überall

mein Couchsurfing Host & ich 

Hab mich sogar an seine Schlangen getraut


Tauchgang

Cairns, umgeben vom tropischen Regenwald



Kajaktour zur Double Island vor Palm Cove

Die Badelagune in Cairns

Scheinbar muss man überall mit denen rechnen, da sie wohl auch im Ozean schwimmen.
Aber die in die "kalten" Fluten (28℃!) des Ozeans stürzt man sich hier ohnehin besser nicht, denn der nächste Feind ist nicht so leicht auszumachen. Quallen. Und von der Sorte, die man besser nicht berührt, wenn man auf einen Krankenhausaufenthalt verzichten mag. Daher haben die gewieften Aussies mit Netzen abgesperrte Schwimmbereiche am Strand geschaffen. Und dahinein hab auch ich mich dann getraut, auf der Suche nach etwas Abkühlung.Die saftig grüne Natur des Regenwaldes und das tiefblaue Wasser bilden hier in Queensland einen wunderschönen Kontrast und erst recht für meine an den roten Staub der Pilbara gewöhnten Augen. Der Unterschied könnte größer fast nicht sein.
Die Fee der armen Backpacker war mir gleich wieder hold und ich habe einen Platz auf Karls Couch bekommen. Karl hat sich wirklich alle Mühe gegeben und hat mir ein paar tolle Tage beschert. Seine Wohnung befindet sich direkt in einem Urlaubsresort und beim Blick aus dem Wohnzimmer staunte ich über den schönen Swimmingpool. Nicht nur das, die Wohnung liegt an Cairns's wohl schönstem Strand in Palm Cove. Eine ruhige Gegend, die von Touristen mit vollerem Geldbeutel besucht wird. Auf jeden Fall durfte ich mich am nächsten Tag auf Karls Harley Davidson schwingen, als er mir  Port Douglas und das Sterne Resort Thala Beach gezeigt hat. Einen kleinen Zwischenfall gab es als wir in das Bergdörfchen Kuranda fuhren, denn wir hatten einen Platten. Somit kann ich nun auch behaupten mit einem Abschleppdienst in Australien gefahren zu sein. Juhu! Das hat natürlich die Stimmung an dem Tag etwas getrübt, zumal es auf dem Hinweg geschehen ist, aber zumindest ich habe die Aussicht auf den Barron
Waserfall auch genossen.
 Ich habe mich sogar auf den Ozean mit seinen Quallen, Krokodilen und Haien getraut als wir auf eine kleine Insel vor Palm Cover gepaddelt sind. Dort habe ich Stachelrochen gesehen. Kennt ihr Steve Irvan?...der Crokodile-Dundy... der verrückte Aussi wurde schließlich nämlich von so einem getötet.
Und da ich natürlich voller Tatendrang stecke habe ich mir schon meine nächste Etappe organisiert. Am 05.12. werde ich von zwei Franzosen, Olivier und Pierre, eingesammelt. Mit den beiden bereise ich zwei Wochen lang den nördlichsten Part von Queensland, Cape York. Diese Reise verspricht pures Allrad- und Naturabenteuer abseits jeder Zivilisation und ohne Mobilfunknetz. Ich werde aber vor Weihnachten wieder zurück sein und mit Olivier direkt weiter die Ostküste nach Süden entlangfahren. Sofern wir uns dann noch immer sympathisch sind versteht sich. Ich freue mich schon total auf das Abenteuer und hoffe dass mich die Krokos des Nachts in meinem Zelt nicht anknabbern. :-)
Ich konnte mir auch die einzigartige Möglichkeit nicht nehmen lassen im Weltkulturerbe Great Barrier Reef tauchen zu gehen. Wenn man schon mal hier ist dacht ich mir, wäre es doch blöd an der falschen Ecke zu sparen. Es war mein erster Tauchgang und es war spitze aber ich werde zugegebener Maßen kein Hobbytaucher. Nicht, wenn ich es mit schnorcheln kompensieren kann. Am Anfang hatte ich auch Muffensausen und mein Gemütszustand beim herabtauchen pendelte zwischen: "ach ja ist das schön, und die netten Fischis da..." und nahezu hyperventilieren während seichten Panikattacken. Auf  Ca. 8 Metern dann als ich richtig schwimmen konnte ging es mir dann aber gut und ich hab Nemo und seine Clownfischfreunde in einer Annemone bestaunt. Ich hatte auch das Glück einen Riff Hai gesehen zu haben was wirklich toll war und zwei riesen Schildkröten die ich beim grasen gestalkt habe.

Im übrigen ist Cairns eine echte Partymetropole. Als Europäer  bin ich sicher nicht prüde oder verklemmt aber was hier abgeht ist ganz ehrlich eine andere Hausnummer. Liegt wohl an dem Dauerurlaubsgefühl der Backpacker, die die Stadt gefühlt zu 95% bevölkern. Somit hatte ich auch einige sehr lustige Abende und eine Woche mit wenig Schlaf und habe wieder super viele Leute kennen gelernt.




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